Einst ging sie aufrecht durchs Leben. Ich bin, sagte sie.

Karoline Fleischhacker

 

Geburtsdatum 11.3.1866
Geburtsort Sachsenburg
Todesdatum August 1940
Todesort Schloss Hartheim

Karoline Fleischhacker war die Witwe eines damals so genannten „Privatbeamten“, eines Angestellten also. Sie wurde am 11. März 1866 in Altersberg bei Trebesing geboren, beheimatet war sie in Sachsenburg. Sie lebte auch eine Zeit lang in Wien. Dort geriet sie im Alter von 51 Jahren offenbar in eine schwere psychische Krise und wurde in der psychiatrischen Anstalt „Am Steinhof“ aufgenommen. Am 17. Jänner 1928 wurde sie nach Klagenfurt überstellt. Ihre bereits erwachsene Tochter blieb weiterhin in Wien.

Sowohl für das Jahr 1928 als auch für das Jahr 1940 gibt es Belege, dass Karoline Fleischhacker weder über Einkommen noch Vermögen verfügte. In der Zwischenzeit, in der sie in der Klagenfurter Anstalt interniert war, wird es kaum anders gewesen sein. Sie war also arm. Wie aus der Besucherliste der Anstalt in Klagenfurt hervorgeht, hat sie aber bis zuletzt wenigstens einmal im Monat Besuch bekommen: vom Bruder, von der Schwägerin, von der Schwester, von einer Bekannten. Am 25. August 1940 wurde Karoline Fleischhacker nach „Oberdonau“ (Oberösterreich) transportiert und in der Vernichtungsanstalt Schloss Hartheim im Gas erstickt.

Quellen

Archiv des Zentrums für seelische Gesundheit in Klagenfurt, Krankenakten; KLA LGK 18 Vr 907/45 Niedermoser-Prozess; WStLA M.Abt. 209 G 103/1364