Im Garten verblühten die weißen Astern. Er dachte an duftende Wiesen.

Johann Pirker

 

Geburtsdatum 3.5.1904
Geburtsort Berg
Todesdatum Juli 1940
Todesort Schloss Hartheim

Johann Pirker wurde als Sohn des gleichnamigen Besitzers der Realität vulgo Hotsch am Oberberg, Gemeinde Berg im Drautal, geboren. Der Vater starb im Jahr 1915 an einer Brustfellentzündung, der Hof ging der Familie in der Folge offenbar verloren.

Johann Pirker verdingte sich dann als ein Landarbeiter, der von einem Bauern zum anderen zog. Im Jänner 1940 war beim Amtsgericht Greifenburg ein Entmündigungsverfahren gegen ihn im Gange.

Recht oft war er auf einem Bauernhof in Kerschbaum, von dem seine Mutter abstammte. Im Alter von 35 Jahren wurde er aus unbekannten Gründen über das Krankenhaus Lienz in das Gaukrankenhaus Klagenfurt geschafft. Dort wurde er trotz seines Alters mit der Diagnose „Hebephrenie“ (jugendliches Irresein) versehen. Neun Monate später wurde er bereits nach „Oberdonau“ transportiert und bald nach dem 29. Juni 1940 in der Vernichtungsanstalt Schloss Hartheim mit Gas erstickt.

Quellen

Archiv des Zentrums für seelische Gesundheit in Klagenfurt, Krankenakten; KLA LGK 18 Vr 907/45; Geburts- und Taufmatriken der Pfarre Berg, Tomus X, Sterbebuch der Pfarre Berg, Tomus VIII., Niedermoser-Prozess